Kicker S10L7, Kicker S12L7, Kicker S15L7 (2024)

Die Solobaric L7-Serie von Kicker ist legendär. Wir testen die neueste Inkarnation der quadratischen Subwoofer.

Die klassische Solobaric-Serie von Kicker war bereits etwas angegraut, als Kicker zuerst eine Quadratwooferserie unterhalb der Solobarics eingeführt und dann noch mit den Q-Class-L7-Woofern noch eins draufgesetzt und quasi einen absoluten High-End-Solobaric gebaut hat. Doch die Solobarics bleiben im Program, so dass es letztes Jahr Zeit war, eine echte Nachfolgerserie zu präsentieren. Nachdem wir den kleinen S8L7 bereits im Test hatten, wollen wir jetzt dem Rest der Serie auf den Zahn fühlen, nämlich den 10-, 12- und 15-Zoll-Modellen. Alle Woofer gibt es wahlweise mit 2-Ohm- oder mit 4-Ohm-Doppelschwingspule, so dass für jeden Bassamp der richtige Solo vorhanden ist. Markenzeichen der Solobaric-Subwoofer (und der ganzen Marke Kicker) ist die quadratische Bauform, die gegenüber einem runden Subwoofer ein Plus an Membranfläche bietet. Um die 25 % Flächenvorteil verbuchen die Solos und mit der Membranfläche ist es ja bekanntlich wie mit dem Hubraum: Man kann nie genug davon haben.

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Zumindest, wenn man ein echter Bassjunkie ist, und an genau diese wendet sich die Wooferserie. Wir haben es nicht mit leichtgewichtigen SQ-Woofern für kleine geschlossene Gehäuse zu tun, sondern mit hochpotenten Druckmaschinen, die auch im Tiefbass voll hinlangen. Klar kann man auch einen Solobaric in ein geschlossenes Gehäuse stecken (die Parameter eignen sich sogar sehr gut dafür), doch nur die Wenigsten werden das tun. Die neueste Generation Solobarics ist deutlich massiver geworden, die Druckgusskörbe machen einen unzerstörbaren Eindruck und auch die aktuelle Inkarnation der quadratischen Membran ist konsequent auf Steifigkeit gebaut. Sie besteht wie immer aus Polypropylen, denn für die komplizierte Form kommt eh kein anderes Material infrage. Die deutlich ausgeformten radialen Streben geben der Membran eine immense Steifigkeit und der Membranrand hat zusätzlich eine „Bördelkante“ bekommen. Ebenso wichtig wie die Membran ist das Teil zwischen der sehr flachen Membran und dem Schwingspulenträger. Hier bei den Solos ist diese Spacer als Stützkonus ausgeführt, der ebenfalls durch seine Formgebung äußerst stabil ist. Am Übergang dieser beiden Teile hat Kicker gehörig gefeilt und ihnen großflächigen Kontakt für sicheren Halt gegeben. Typisch Kicker sind auch wieder die Antriebe, die zur Kühlung auf Masse setzen und grundsätzlich ohne Polkernbohrung auskommen. Die nötige Belüftung realisiert Kicker wieder mal durch Spezialteile aus Kunststoff, in diesem Fall sind es gelochte Halteringe für die Zentrierspinnen. Außerdem gibt es Lüftungslöcher in den Spacern unter der Membran, so dass thermische Probleme unwahrscheinlich sind. Die eigentlichen Sorgenkinder, nämlich die Schwingspulen führt Kicker eher zierlich aus, die Solobarics haben nie beim Wettrennen um die dicke Spule mitgemacht. Der 12"- S12L7 hatte schon immer „nur“ eine 50-mm- Schwingspule – doch wer das Teil in Aktion erlebt hat, weiß was damit geht. Dieselbe Spule steckt auch im S10L7, wo sie perfekt dosiert wirkt, und der große S15L7 hat dann doch eine 3-Zoll-Spule bekommen.

Messungen und Sound


Die von uns ermittelten Parametersätze nach Thiele und Small, die allgemein zur Gehäuseberechnung verwendet werden, zeigen bereits, in welche Richtung die Reise geht. Mit Güten im 0,5er-Bereich versprechen die Woofer einen eher fetten als schlanken Bass. Die Woofer haben aufgrund der ultrastabilen Membrankonstruktion recht hohe bewegte Massen, das war abzusehen. Selbst der kleine S10L7 schleppt mit 190 Gramm mehr mit als mancher 12-Zoll-Woofer. Sehr gut ist, dass Kicker die Membranen mit den passenden harten Aufhängungen im Zaum hält, so dass die Freiluftresonanzen im Rahmen bleiben. Denn ausschließlich Tiefbassgeblubber im Infraschallbereich will ja auch niemand. Die stattlichen Membranflächen bedingen leider ungeachtet ihrer Form recht große Gehäuse. Der 10er bekommt von uns ein Gehäuse, das sonst 12-Zöller beheimatet, in 56 Litern fühlt er sich pudelwohl. Der S12L7 würde ebenfalls gerade noch in der Kiste laufen, wir gönnen ihm aber volle 70 Liter Der große S15L7 bekommt 100 Liter, was für ihn eher wenig als viel ist. Tiefgang gibt es trotzdem reichlich, mit Bassreflexabstimmungen von 29 bis 33 Hertz rumpelt´s untenrum ganz ordentlich. Im Hörtest erweist sich bereits der S10L7 als kein Kind von Traurigkeit. Er schüttelt Tiefbass um die 30 Hz locker aus dem Ärmel. Uns gefällt vor allem der mühelose Druckaufbau, den er liefert. Und wer weiß, dass bereits der ganz kleine Achtzöller S08L7 gewaltig am Innenspiegel reißen kann, wird glauben, dass der S10L7 mehr als genug Bass macht, selbst für Pegelhörer. Wenn der S12L7 antritt, kommt, was kommen muss. Er legt noch einen Zahn zu und liefert Pegel für Hartgesottene. Es gibt subjektiv noch eine Ecke mehr Druck, das macht Riesenspaß bei Synthiebässen. Die gute alte Bassdrum, die ja nicht im Tiefstbass stattfindet, kann der kleine S10L7 jedoch besser, weil präziser. Wenn dann der dicke S15L7 ran darf, bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Er liefert bis in die untersten Lagen derart fetten Druck, dass es körperlich wehtut. Klangqualität gibt´s, wenn man die Lautstärke zügelt und etwas leiser hört, dann macht sich ein ungemein souveräner Basssound breit, ohne dass sich die Membran sichtbar bewegt. Membranfläche eben.

FAQ - Car Hifi Subwoofer Chassis

Was ist die Impedanz

Die Impedanz ist der frequenzabhängige Widerstand eines Lautsprechers. Der Gleichstromwiderstand ergibt sich als Impedanz bei 0 Hz. Bei Lautsprechern und Subwoofern findet man die Nennimpedanz, also die "Ohmzahl", die aus praktischen Gründen üblicherweise in Klassen zu 1, 2, 4 oder 8 Ohm angegeben wird. Wichtig wird die Impedanz bei der Kombination von Subwoofer(n) und Endstufe.

Was ist eine Doppelschwingspule?

Eine Doppelschwingspule oder Dual Voice Coil oder DVC ist eine Schwingspule mit zwei Abgriffen. Der Subwwofer hat also je zwei Plus- und Minusklemmen. Das verändert den Output oder die Belastbarkeit nicht, erlaubt jedoch variable Schaltungsmöglichkeiten. Mit der Doppelschwingspule kann der Subwoofer an zwei Endstufenkanälen betrieben werden, um z.B. bei kleinen Mehrkanalendstufen mehr Leistung herauszuholen.

Wie verschalte ich eine Doppelschwingspule?

Durch Verschaltung der beiden Einzelspulen entsteht ein neuer Abgriff für einen Endstufenkanal. Bei Parallelschaltung halbiert sich die Impedanz, bei Reihenschaltung verdoppelt sie sich. Dies gilt es beim Anschluss an die Endstufe zu beachten, ob letztere für die entstehende Gesamtimpedanz zugelassen ist. So entsteht bei Parallelschaltung einer 2 x 4 Ohm Doppelspule ein 2-Ohm Subwoofer, der an 2-Ohm-stabilen Endstufen betrieben werden kann. 2 x 2 Ohm parallel ergibt einen 1-Ohm-Subwoofer, dessen Endstufe 1-Ohm-stabil sein muss.

Welche Endstufe passt zu meinem Subwoofer?

Die, welche an der Impedanz des Subwoofers die gewünschte Leistung abgibt. Beispiel: Der Subwoofer soll mit 400 Watt betrieben werden und hat eine Impedanz von 2 Ohm. Die passende Endstufe ist eine, die ca. 200 Watt an 4 Ohm und 400 Watt an 2 Ohm leistet. 1-Ohm-Stabilität ist nicht erforderlich.

Muss ich einen neuen Subwoofer erst einspielen?

Aus klanglicher Sicht nicht, ein Subwoofer ändert sich nur minimal durch Einspielen. Es ist allerdings sehr sinnvoll, bei einem fabrikneuen Woofer nicht sofort extreme Lautstärken zu fahren. Wird der Schwingspulenlack zu stark aufgeheizt, können Lösemittelreste die Struktur aufbrechen und die Schwingspule wird zerstört. Daher den Sub erst im ganz normalen Musikbetrieb einige Stunden betreiben, so können sich eventuelle Lösemittel verflüchtigen.

Fazit

Kicker hat nichts verlernt. Die aktuelle Classic-Solobaric-Serie ist genau das Richtige für Leute, die jede Menge Bassdruck brauchen.

Kicker S10L7, Kicker S12L7, Kicker S15L7 (2024)

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